Hurtigruten 2016

Hurtigruten

 

Unsere Sommerferien führten uns in den hohen Norden. Unsere erste Zwischenstation war Oslo, eine wunderschöne Stadt. Der Tag in Oslo war gekrönt durch das gute Mittagessen in einem Lokal vis à vis der Festung Akerhus. Innerhalb eines Tages haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Oslos besucht, darunter die grosse Wachablösung der Königsgarde.

 

Am nächsten Tag führte uns der Zug nach Bergen. Angepriesen als eine der schönsten Eisenbahnstrecken hat die Fahrt all unsere Erwartungen erfüllt. Vom sonnigen Oslo führte die Strecke über viele Brücken und Tunnels nach Bergen. In Bergen angekommen, wurden wir zur Begrüssung von starkem Regen empfangen. Durchnässt sind wir im Hotel angekommen. Schon nach einer Stunde hatte Petrus ein Einsehen und die Stadt hat uns von ihrer besten Seite gezeigt.

 

Am nächsten Tag haben wir auf unserem Schiff der  Vesteralen der Hurtigruten eingecheckt. Die Vesteralen entsprach genau unserem Geschmack, kein Kreuzfahrtschiff sondern ein richtiges Postschiff mit vielen offenen Relings und nur mit dem Nötigsten versehen. Etwas Pionier- und Abenteuerstimmung hat unser altes Schiff ausgestrahlt.

Das grosse Abenteuer war jeweils am Buffet. Am Morgen und zu Mittag wurde es auf dem kleinen Schiff schon etwas eng. Das kleine Schiff stiess mit rund 250 Gästen an seine Kapazitätsgrenze. Das Essen war hervorragend, diejenigen welche mich kennen wissen, dass meine Ansprüche diesbezüglich hoch sind. Während der 6 Tage an Board wurden wir mit hervorragenden Speisen verwöhnt.

 

Nachdem wir den Polarkreis passiert hatten kam Neptun auf Besuch. Jeder der sich ein Zertifikat ergattern wollte, musste sich einer Taufe unterziehen. Das hiess Kragen auf und eine grosse Schöpfkelle voller Eiswasser und Eiswürfen wurde durch den offenen Kragen auf die Reise geschickt. Zum Glück gab es noch den Neptuntrunk so konnte sich der Körper nach der eisigen Dusche von Innen wärmen.

Einen Tag später konnten wir dank des guten Wetters in den Trollfjord einlaufen. Der Fjord ist äusserst eng und nur ca. 30-35 Meter breit. Der Steuermann hat seine Aufgabe hervorragend gemeistert und unser Schiff durch den Fjord manövriert. In dunkler Nacht waren die Einfahrt und die Wende am Schluss äusserst spektakulär. Um die die gelungene Aktion zu feiern, gab es zu später Stunde den Trolldrink mit Schnaps drin.

Im Verlauf der Schiffsreise haben wir mehr als 30 Häfen angelaufen. Das Wetter war für norwegische Verhältnisse ausgesprochen gut. Die Natur, die kleinen Fischerdörfer und das Schauspiel mit Wolken und Sonnenschein waren sehenswert.

Leider hat unsere Kabine im Heck des Schiffes viel dazu beigetragen, dass wir unter einem Schlafmanko litten. Beim Einlaufen in einen Hafen, mit viel Gegenschub, hat es in unserer Kabine dermassen gezittert, dass auch der tiefste Schlaf unterbrochen wurde.

 

Nach vielen Nächten mit Schlafunterbrüchen waren wir froh in Kirkenes ein Top Hotel gebucht zu haben. Im Thon haben wir super Zimmer mit Meersicht, direkt am Meer, erhalten. Das Morgenbuffet war eine Wucht und mit viel Liebe zubereitet. Mein Tipp, nach einer Hurtigruten Reise unbedingt mindestens eine Nacht im Thon verbringen, es lohnt sich. Die Leute im hohen Norden sind nett und hilfsbereit. Um nur ein Beispiel zu nennen - Thomas und ich standen wie zwei Landeier an einer Bushaltestelle und haben wohl ziemlich hilflos den Fahrplan studiert. Eine junge hübsche Dame hat uns angesprochen und uns gefragt ob sie uns helfen könne. Wir haben ihr erklärt dass wir den Bus nach dem ‚flughavn‘ suchen würden. Sie hat uns mit einem Augenzwinkern aufgeklärt das wir am falschen Ort suchen würden, wir hätten den Fahrplan im  Internet unter „haben wir uns beide nicht merken können“ nachzuschlagen. Ja so sind die Leute im hohen Norden, sehr herzlich und hilfsbereit.

 

Zum Schluss ging es mit der SAS von Kirkenes via Oslo nach Zürich. Nach diesem Flug kann ich nur sagen, einmal SAS und nie wieder. Das einzige was an Bord geboten wurde war eine Live Demo der Sicherheitsrichtlinien und dünner Kaffee, alles andere war kostenpflichtig, da lob ich mir Swiss und Edelweiss.